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Ein effizientes Trinkwasserkonzept vereint bei geringem Energieaufwand die Erzeugung und Speicherung des Warmwassers – bei effektivem Schutz vor Legionellen.

Gerade Wärmepumpen punkten durch ihre Energieeffizienz dank geringer Vorlauftemperatur.

Doch zum Erhalt der Trinkwasserhygiene und insbesondere dem Schutz vor Legionellen, muss die Wärmepumpe eine angemessene Menge Trinkwasser mit hohem Temperaturniveau gewährleisten. Damit schlägt sich die Trinkwassererwärmung in der Energiebilanz des Gebäudes nieder.

Nachfolgend möchte ich Sie darüber informieren, welche Lösungsansätze Ihnen helfen, Ihr System konstant vor Legionellenbefall zu schützen und dabei den Energieeinsatz möglichst gering zu halten.

Ob Neubau oder Sanierung: Das Trinkwasserkonzept optimiert den Gebäudewärmeenergieverbrauch

In bestehenden Gebäuden sind Trinkwarmwasseranlagen häufig stark verzweigt oder nachträglich erweitert worden, wodurch potenzielle Nischen für Legionellen geschaffen wurden. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und Legionellen im Warmwasser zu bekämpfen, sind höhere Vorlauftemperaturen erforderlich.

Bei Verwendung einer Wärmepumpe führen diese erhöhten Temperaturanforderungen für die Trinkwassererwärmung zu einem höheren Temperaturunterschied, den die Wärmepumpe bewältigen muss, was sich negativ auf die Jahresarbeitszahl auswirkt.

Der hydraulische Abgleich Ihrer Heizung kann ebenfalls helfen, den Energieverbrauch zum Betrieb der Heizung und somit der Erwärmung des Trinkwassers zu optimieren.

Gerne berät Sie die Planungs GmbH Grefkes ganzheitlich dazu – ganz gleich, ob Sie derzeit eine Sanierung der Heizungsanlage durchführen oder einen Neubau planen.

Vorsicht vor Legionellose – Gesundheitsschutz geht vor Energieeffizienz

Das Robert-Koch-Institut warnt vor einer neuen Welle an Krankheitsfällen aufgrund von Legionellose. Vermutlich sind Energieeinsparmaßnahmen der Auslöser für den aktuellen Anstieg an Erkrankungen – mitunter mit Todesfolge.

Sicher ist: Legionellen im Trinkwasser haben schwere Konsequenzen. Wird eine unzureichende Betriebsweise der Trinkwassererwärmungsanlage festgestellt, kann dies nicht nur gesundheitliche, sondern auch rechtliche Folgen haben, sofern Personen (wie Familienmitglieder oder Gäste) durch Legionellenbefall erkranken und die Ursache auf Ihre Anlage zurückzuführen ist.

Auf keinen Fall darf das Warmwasser unter 50 °C fallen – denn dann können sich Legionellen ungehindert vermehren. Für private Ein- und Zweifamilienhäuser gibt es keine festen Vorschriften bezüglich der Trinkwassertemperatur. Jedoch wird empfohlen, eine Temperatur von mindestens 55 °C bis 60 °C zu wählen, wie von den Wissenschaftlichen Diensten des Deutschen Bundestages im Jahr 2023 angegeben. Das Umweltbundesamt empfiehlt ein dauerhaftes Temperaturniveau von über 55 °C.

Grafik zu Risiko Legionellenwachstum

Quelle: Risiko des Legionellenwachstums in Abhängigkeit von der Temperatur (nach Martin Exner).

Legionellenschutz durch konstant hohes Temperaturniveau

Einen effektiven Schutz vor Legionellen schaffen Sie folglich, wenn Ihre Wärmepumpe das Trinkwassersystem mit einem Temperaturniveau von mindestens 55 °C betreibt. Allein durch dieses konstant hohe Temperaturniveau schützen Sie sich vor Legionellen.

Allerdings geht der gesteigerte Energieaufwand wiederum zu Lasten der Energieeffizienz. Mit einem individuell ausgearbeiteten Trinkwasserkonzept können Sie dem entgegenwirken.

Nachfolgend möchte ich Sie aufklären, welche Möglichkeiten es zur hygienisch einwandfreien Trinkwasserversorgung bei bester Energieeffizienz gibt.

Individuelle Trinkwasserkonzepte zur Wassererwärmung bei der Verwendung einer Wärmepumpe

Nutzen Sie für die Beheizung Ihres Gebäudes eine Wärmepumpe, können Sie verschiedene Konzepte für die Trinkwassererwärmung einbeziehen. Diese Trinkwasserkonzepte lassen sich grundsätzlich in drei Gruppen einteilen:

  1. Trinkwassererwärmung durch eine separate Warmwasser-Wärmepumpe
  2. Trinkwassererwärmung anteilig oder vollständig mit der vorhandenen Heizungs-Wärmepumpe
  3. Direkt elektrische Trinkwassererwärmung

Ihr optimales Trinkwasserkonzept kombiniert eine niedrige Wassertemperatur mit effektivem Legionellenschutz. Aus Effizienzgründen ist es per se vorteilhaft, die Menge an gespeichertem Warmwasser möglichst gering zu halten.

1. Trinkwassererwärmung durch eine separate Trinkwasser-Wärmepumpe

Die Trinkwassererwärmung mittels einer separaten Trinkwasser-Wärmepumpe beinhaltet eine zusätzliche Wärmepumpe, die ausschließlich zur Erwärmung des Trinkwassers dient.

Solch eine Trinkwasser-Wärmepumpe verfügt häufig über einen integrierten Warmwasserspeicher, um eine bestimmte Menge warmen Wassers für den sofortigen Gebrauch bereitzuhalten. Bei Trinkwassertemperaturen von über 60 °C müssen eventuell Zusatzheizungen wie Heizstäbe je nach Modell der Wärmepumpe eingesetzt werden.

In wirtschaftlicher Hinsicht ist die Kombination einer Trinkwasser-Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage von Vorteil. Da Trinkwasser-Wärmepumpen das ganze Jahr über in Betrieb sind, profitieren sie deutlich stärker von der kontinuierlichen PV-Erzeugung im Vergleich zu Heizungswärmepumpen, die hauptsächlich im Winter betrieben werden.

Ebenso ist zur Gewinnung der hohen Wärme eine Warmwasser-Wärmepumpe – betrieben durch Um- und Abluft – geeignet. Dieses System eignet sich für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Passiv- und Niedrigenergiehäuser. Voraussetzung dafür ist eine funktionierende Lüftungsanlage sowie genügend Raum, um die Geräte aufstellen zu können.

Veranschaulichung Warmwasser-Wärmpepumpe als Ergänzung zur vorhandenen Heizung von Viessmann

Beispiel einer Warmwasser-Wärmepumpe als Ergänzung zur vorhandenen Heizanlage. Quelle: Viessmann

2. Anteilige oder vollständige Trinkwassererwärmung durch die vorhandene Wärmepumpe

Durch die Kombination eines Trinkwasserspeichers und einem elektrischen Heizstab erwärmt die Wärmepumpe das Wasser zunächst auf ein bestimmtes hohes Temperaturniveau. Der elektrische Heizstab springt regelmäßig an, um den verbleibenden Temperaturunterschied zu überbrücken und die gewünschte Warmwassertemperatur zu halten.Erhältlich sind Kompaktgeräte, die eine Wärmepumpe, einen Trinkwasserspeicher und einen elektrischen Heizstab in einem Gerät vereinen. Durch den Einsatz des Heizstabs verringert sich die Energieeffizienz der Heizanlage – der Schutz vor Legionellen ist aber garantiert.

Veranschaulichung Sole/Wasser-Wärmepumpe als Kompaktgerät mit integriertem Warmwasse

Beispiel eines Wärmepumpen-Kompaktgeräts: Der integrierte Warmwasserspeicher der Wärmepumpe speichert bis zu 220 Liter bei max. 60 °C. Quelle: Viessmann

Alternativ können Sie weitere externe Heizgeräte (bspw. Gasbrennwertkessel) oder eine „Hochtemperatur“-Wärmepumpe hinzuschalten. Diese Trinkwasserkonzepte bieten den Vorteil, dass zeitnah eine Temperatur von über 60 °C erreicht werden kann – zum Beispiel um Warmwasserspitzen zu überbrücken. Die Wärmepumpe selbst kann somit ausschließlich im effizienten Niedertemperaturbereich arbeiten. Auch bei diesem Trinkwasserkonzept sind die Kosten abzuwägen – gerne berät die Planungs GmbH Grefkes Sie diesbezüglich.

3. Direkt elektrische Warmwasserbereitstellung

Sie können Warmwasser auch elektrisch durch den Einsatz eines Durchlauferhitzers oder elektrischen Kleinspeichers erzeugen.

Bei ersterem wird das Wasser direkt während des Durchlaufs elektrisch erwärmt, während beim Kleinspeicher das Wasser elektrisch in einem Elektroboiler gespeichert wird. Die Betriebskosten sind in beiden Fällen aufgrund des Warmwasserverbrauchs sehr hoch – andererseits entfallen Speicher- und Leistungsverluste.

Eine individuelle Prüfung auf Sinnhaftigkeit der direktelektrischen Warmwassererzeugung sollte daher erfolgen. Empfehlenswert ist es meist nur, wenn der Warmwasserverbrauch eher gering ist, sowie größere Distanzen zwischen Wärmeerzeuger und Entnahmestelle überwunden werden müssen.

Veranschaulichung Vitotherm EI2 Durchlauferhitzer von Viessmann

Elektro-Durchlauferhitzer punkten in Sparsamkeit und einfacher Bedienung. Quelle: Viessmann

Ihr Trinkwasserkonzept vom Energieberater

Basierend auf dem genutzten Heizsystem, der Bausubstanz und dem finanziellen Spielraum erstellt Ihnen die Planungs GmbH Grefkes Ihr individuelles Trinkwasserkonzept.

Vereinbaren Sie heute noch einen Beratungstermin und schützen Sie sich vor Legionellen in Ihrem Warmwasser. Ganz gleich, ob Ihre Wärmepumpe vollständig oder anteilig die Trinkwassererwärmung übernimmt oder sie komplett durch einen zusätzlichen Wärmeerzeuger geschaffen wird, die Planungs GmbH Grefkes findet eine passende Lösung für Sie!

Markus Grefkes

Gründer und Geschäftsführer der Planungs GmbH Grefkes

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